Man schätzt, daß es weltweit etwa 500 Hühnerrassen gibt. Über 180 davon sind im europäischen Rassegeflügel-standard verzeichnet. 

Dazu kommen noch die Varianten aus verschiedenen Farbschlägen.

Wenn auch mangels statistischer Erfassung eine genaue Zahl nicht angegeben werden kann, so ist doch abschätzbar, daß es einige Milliarden Hühner auf der Welt gibt.

Als Ursprung der heutigen Hühnerrassen gilt das Bankiva-Huhn, das in Süd- und Südostasien immer noch auch wildle-bend vorkommt. Erste gezielte Kreuzungen wurden schon vor etwa 8.000 Jahren im Bereich des heutigen Indiens vor-genommen, wobei sehr früh wohl auch das Sonnerat-Huhn beteiligt war. Nicht alle denkbaren Kreuzungen sind fortpflan-zungsfähig und nicht alle Kreuzungen sind gleichermaßen geeignet für die verschiedenen Klimazonen der Erde. So hat sich im Laufe dieser acht Jahrtausende eine letztlich doch überschaubare Zahl von bewährten Hühnerrassen entwickelt.

 

Die berühmte Frage, ob zuerst die Henne oder zuerst das Ei da war, ist in der Sache bis heute unbeantwortet. Versuche einer Erklärung durch Hinweis auf hypothetische Evolutionsstufen aus Fischen und Laich bis zu hartschaligen Eiern von Landtieren könnten die Frage allenfalls ein paar Stufen zurückverlegen, aber eben auch nicht beantworten, ob z.B. erst der Fisch oder erst der Laich da war. Ursprünglich wurde diese Frage aber auch gar nicht im naturkundlichen Sinn auf-geworfen, sondern als Beispielbetrachtung im Rahmen philosophischer Erkenntnistheorie von Plutarch im Rahmen seiner Essaysammlung "Moralia" etwa 100 v.Chr.

Im Zuge der Forschung nach Ursprüngen heutiger Lebensformen ergaben Untersuchungen von Aminosäuresequenzen das erstaunliche Ergebnis, daß Hühner direkte Nachkommen der Theropoden sind. Theropoden sind eine Untergruppe der Dinosaurier, zu der auch der allseits bekannte Tyrannosaurus Rex gehört. Die Knochenstruktur, insbesondere auch die Hohlknochen, sind da nur ein Beispiel für die direkte Verwandtschaft beider Tierarten. Man geht inzwischen auch davon aus, daß viele Dinosaurier ein Federkleid trugen, nicht zum Fliegen, sondern zur Regulierung der Körperwärme - eine weitere Parallele. Immerhin, Hühner sind deshalb keine Dinosaurier und wenn hin und wieder ihr Verhalten bei der Fütterung an den T-Rex erinnern mag, so bleiben sie doch das hübsche, interessante und auch in mancher Hinsicht als nutzbringend zu betrachtende Hausgeflügel.