Es gibt etwa 60 Gänserassen, die - mit Ausnahme der Höckergans - alle von der Graugans abstammen. Die Höcker-gänse wurden aus der ostasiatischen Schwanengans gezüchtet. Hierzulande gibt es 13 Gänserassen.

Gänse wurden anfangs vor allem in Europa von Römern und germanischen Stämmen gezüchtet. Gänse legen zwischen Februar und Mai bis zu 60 Eiern, vor allem aber erfolgte die Züchtung wegen des Fleisches, Fettes und der Federn.


Die Redewendung von der dummen Gans ist seit der Antike geläufig. Möglicherweise gab das mitunter langanhaltende und laute Geschnatter ohne erkennbaren Grund den Anlaß dazu. In früherer Zeit wurde allerdings auch Männern eine Gans nachgerufen, wie es bei Eschenbach's Parsival nachzulesen ist. Auch Goethe tradierte die Behauptung von der Dummheit der Gänse.

 

Allerdings führt gerade das laute Geschnatter, die Sensibilität und das räumliche Sehvermögen der Gänse zu einer er-staunlichen Qualifikation dieses Geflügels als Wachgans. Bereits das Capitol in Rom soll der Legende nach von Gänsen bewacht worden sein. In der heutigen Zeit sind Gänse zur Bewachung unter anderem beim Pentagon tätig, bei einem brasilianischen Gefängnis und einer chinesischen Polizeistation in Xinjiang.

Auch Schwäne gehören zoologisch gesehen zu den Gänsen, allerdings wurden und werden sie nicht als Hausgeflügel gezüchtet. Schwäne leben monogam und legen nur einmal im Jahr 4-8 Eier. Ihre Federn sind nicht so weich, daß sie zur Füllung von Kissen und Bettdecken geeignet wären und ihr Fleisch ist so stark fettdurchzogen, daß es ungenießbar tranig schmeckt. So bleibt dem Schwan vor allem das Ziehen von Kähnen mit besonderen Fahrgästen wie dem Ritter Lohengrin oder der als Fischerin vom Bodensee bekannten Hexe.